Wie du in diesem Post nachlesen kannst, wird dir das Zugfahren in Japan wirklich leicht gemacht. Nichtsdestotrotz hab ich hier noch ein paar Tipps und Tricks, wie es noch einfacher geht:
1. Hyperdia
Diese
Website bzw. App ist deine Fahrplanhilfe, ähnlich dem Online-Fahrplan der SBB. Die App gibt’s für iOS und Android, wobei ich von einigen Mitreisenden
gehört hab, sie hätten die App nicht installieren können. Bei mir hat‘s
problemlos geklappt. Wenn‘s bei dir nicht funktioniert oder du weisst, an was es liegen könnte, immer rein damit in den Kommentaren!
Bei der Fahrplansuche kannst du unter „Details“ angeben, ob die private Linien (nicht JR) und die beiden
Shinkansen, die nicht mit dem JR Pass benutzt werden dürfen, angezeigt werden
sollen. So kannst du von vornherein sichergehen, dass du keine Nicht-JR-Linien
benutzt.
Gold wert!
2. Reservieren ohne Japanischkenntnisse
Wenn du im
JR Ticket Office einen Platz in einem Shinkansen oder Limited Express
reservieren möchtest, musst du der netten Person am Schalter natürlich angeben,
mit welchem Zug und um welche Uhrzeit du reisen möchtest. Ohne
Japanischkenntnisse nicht gerade ein leichtes Unterfangen.
Meine Lösung ist
simpel: Zeig der Person einfach den Fahrplan auf Hyperdia und zeig auf den Zug,
den du nehmen willst. Das wird sofort verstanden und du erhältst subito deine
Sitzreservation. Wenn du unterwegs keine Internetverbindung hast wie ich, such
dir den Zug möglichst schon vorher raus, z.B. im Hostel oder in einem
Restaurant mit WiFi, und mach einen Screenshot!
Screenshots
sind übrigens auch sonst hilfreich, wenn du am Bahnhof ankommst und nicht auswendig
weisst, wann und auf welchem Gleis der Zug fährt.
3. Bahnhofsname nachschauen
Wenn es dir
so geht wie mir, denkst du dir wahrscheinlich, dass der Name deines Reiseziels
auch gleichzeitig der Name des Bahnhofs ist, richtig? Doch so wie Basel SBB und
Basel Badischer Bahnhof nicht dasselbe ist, gibt es auch in Japan unterschiedliche
Bahnhöfe in derselben Stadt. Ich rate dir deshalb driiingendst, dich vorher über
den Namen des benötigten Bahnhofs zu informieren, damit du auch die richtige
Verbindung raussuchst.
Lerne aus meinen Fehlern: Fukuoka ist
eine relativ grosse Stadt ganz im Norden der südlichen Insel Kyushu. Die Stadt
hat vor einigen Jahren mit der Stadt Hakata fusioniert und heisst jetzt
offiziell Fukuoka. Dreimal dürft ihr raten, wie der Bahnhof benannt ist. Riiichtig:
Hakata. Es gibt dennoch einen „Bahnhof Fukuoka“, der ist allerdings kleiner und
in einem anderen Stadtteil. Wenn du nach Fukuoka willst, musst du also nach
Hakata fahren. Und da wundere ich mich, wieso die Fahrt nach "Fukuoka" so lange dauert und wieso ich auch noch private Linien nehmen muss.
Ein
weiteres Beispiel ist Osaka, dessen Bahnhof ziemlich gross ist. Doch Osaka hat
noch einen zweiten grossen Bahnhof mit wichtigen Verbindungen: Shin-Osaka. Von
hier fahren unter anderem die Shinkansen. Das ist hier nicht so tragisch, da
von Osaka nach Shin-Osaka alle paar Minuten ein Zug der JR Linie fährt.
Trotzdem ist es gut zu wissen, dass du auch in Shin-Osaka aussteigen kannst
bzw. dass es dort bessere Verbindungen gibt, wenn du nach Osaka willst.
4. Ekiben(to)
Du hast
vielleicht schon von Bento gehört: Schachteln aus Holz oder Plastik mit mehreren Unterteilungen, in
denen sich diverse Leckereien befinden. Das kann Reis mit verschiedenen
Beilagen sein, oder eine Auswahl an verschiedenen Häppchen, die zusammen eine
ausreichende Mahlzeit ergeben.
Die Ekibentos werden an allen grösseren Bahnhöfen verkauft und kosten ca. zwischen 800 und 1600 Yen, je nach Grösse und Inhalt. Es gibt auch durchaus teurere Luxusbentos in noch schöneren Verpackungen. Für eine Zugmahlzeit (wofür die Ekibento erfunden wurden) sind die Ekibento aber perfekt und SO FEIN. In den Shinkansen kannst du die sogar von den netten Snackwägelifrauen kaufen, wenn du am Bahnhof keine Zeit hattest oder die Läden verpasst hast. Hier gleich noch ein Tipp: Am besten kaufst du dir dein Bento, bevor du die Billetschranke passierst. Sonst musst du allenfalls wieder zurück, weil die Bentoläden plötzlich verschwunden ist.
Die Ekibentos werden an allen grösseren Bahnhöfen verkauft und kosten ca. zwischen 800 und 1600 Yen, je nach Grösse und Inhalt. Es gibt auch durchaus teurere Luxusbentos in noch schöneren Verpackungen. Für eine Zugmahlzeit (wofür die Ekibento erfunden wurden) sind die Ekibento aber perfekt und SO FEIN. In den Shinkansen kannst du die sogar von den netten Snackwägelifrauen kaufen, wenn du am Bahnhof keine Zeit hattest oder die Läden verpasst hast. Hier gleich noch ein Tipp: Am besten kaufst du dir dein Bento, bevor du die Billetschranke passierst. Sonst musst du allenfalls wieder zurück, weil die Bentoläden plötzlich verschwunden ist.
Wenn deine
Unterkunft in der Nähe eines Bahnhofs ist, kannst du durchaus auch einfach
rasch ein Bento als Zwischenmahlzeit oder als Mittag-/Abendessen für später holen. Hat ja niemand gesagt, man dürfe
die nur im Zug essen. ;-)
5. Reservieren ist nicht immer sinnvoll
Im
Shinkansen und den Limited Express Zügen kannst du einen Sitzplatz reservieren.
Das ist aber optional, denn es gibt in allen Zügen auch unreservierte Plätze; meist sind dies die hintersten drei Wägen. Die Reservation muss im JR Ticket
Office gemacht werden. Ich hab am Bahnhof Tokyo auch Automaten gesehen, hab
mich da aber nicht rangewagt.
Die Schlangen im Ticket Office können manchmal etwas lang sein, auch wenn die Japaner sehr effizient sind! Und du willst ja nicht immer eine Stunde vor der Abfahrt schon am Bahnhof sein. Deshalb stellt sich die Frage: Wann soll ich reservieren?
Die Schlangen im Ticket Office können manchmal etwas lang sein, auch wenn die Japaner sehr effizient sind! Und du willst ja nicht immer eine Stunde vor der Abfahrt schon am Bahnhof sein. Deshalb stellt sich die Frage: Wann soll ich reservieren?
An
Feiertagen würde ich auf jeden Fall reservieren. Und zwar so früh wie möglich,
nicht erst eine Stunde vor Abfahrt, dann ist es meistens schon zu spät. Am
Mittag, an Wochenenden und abends zwischen 5 und 7 ist das Personenaufkommen
auch ziemlich hoch. Zu allen anderen Zeiten verteilen sich die Fahrgäste
ziemlich gut auf die vielen Wägen.
Wenn du
kurzfristig reservierst, kann es sein, dass du einen Gangplatz ohne Aussicht
kriegst. Bei einer dreistündigen Zugfahrt ist ein freier Blick auf die fremde Landschaft draussen aber echt zu empfehlen. Die reservierten Wägen sind oft ziemlich
voll, weil viele sicherheitshalber einen fixen Sitzplatz reservieren möchten. Das
führt dazu, dass es in den nichtreservierten Wägen viel Platz hat. Die Chance,
dass du also in einem solchen Wagen einen guten Fensterplatz ergatterst, sind unter Umständen also grösser als bei einer Reservation! Deshalb mein Tipp: Nur reservieren wenn mit
einer hohen Personenfrequenz gerechnet werden muss.
Aber: Wenn
du nicht reservierst, solltest du früh genug an der entsprechenden Stelle auf
dem Perron anstehen, damit du nicht als Letztes einsteigen musst. Bei einer
Reservation fällt das natürlich weg, dort stellen sich die Leute erst 10
Sekunden vor Zugeinfahrt an, weil sie ja eh einen fixen Platz haben.
6. Bahnhof-Voci
Die meisten
Infos und Bahnhofsnamen sind auch auf Englisch bzw. Romaji angeschrieben. Das gilt für alle
grossen Städte, die ich besucht habe. Sobald du aber etwas abseits gerätst,
kann es sein, dass die Infos nur noch auf Japanisch, und vielleicht noch auf
Koreanisch oder Chinesisch angeschrieben sind. Deshalb ist es sinnvoll, gewisse
japanische Vokabeln wie „nicht-reservierte Wägen“ zu lernen, damit du weisst,
wo du hingehen und anstehen musst.
7. Unterhaltung mitnehmen
Wie bei
jeder längeren Reise sollte man etwas Unterhaltung dabei haben. Mein Tipp:
Vorab Podcasts herunterladen und auf dem Handy speichern, und natürlich
genügend Musik!
Die beste Beschäftigung, wenn du alleine bist und Zeit totschlagen musst? Japanisch lernen! Mit der "Obenkyo"-App hab ich angefangen, das Hiragana-Alphabet zu lernen. Die diversen Hinweise im Zug (insbesondere auf dem Tablett an der Rückenlehne der Sitze) sind teils in Hiragana geschrieben und bieten so eine gute Gelegenheit, das Gelernte zu testen. :-)
Ich hoffe, meine Inputs haben dir in irgendeiner Weise weitergeholfen. Und wie immer gilt, bei Fragen: fragen!